[Werbung, selbstbezahlt] Heute zeige ich dir mein neuestes Mini Book. Es ist eigentlich ein Travelers Notebook, aber verreist sind wir nicht. Ganz im Gegenteil, wir waren während des ersten harten Lockdowns Anfang März/April 2020 natürlich wie so viele andere daheim. #stayhome und #flattenthecurve waren die beiden Hashtags, die durch die Medien gingen. Von einem auf dem anderen Tag stand die Welt still, alles bis auf wenige Geschäfte wurde heruntergefahren, die Schulen wurden geschlossen, viele mussten ins Home Office wie das in Deutschland so schön heißt! Das war für uns alle natürlich eine total ungewohnte Situation, auch für mich und meine kleine Familie. Plötzlich musste ich von zu Hause aus arbeiten und meine Kids waren im Homeschooling. Das verlief anfangs natürlich komplett chaotisch, denn auf Homeschooling oder Distanzlernen war Deutschland so gar nicht vorbereitet. Die Digitalisierung war für die meisten Schulen ein Fremdwort.
In dieser Zeit habe ich recht viel fotografiert, ich habe dieses ver-rückte Leben auf Instagram festgehalten. Einige der Fotos sind nun in meinem kleinen Mini Book gelandet. Die Zeit will ich gar nicht missen, ich habe viele glückliche Momente erlebt und ich habe die viele freie Zeit, die ich hatte auch kreativ genutzt. Ich habe unglaublich viele Karte hergestellt und das war für mich wie eine Art Therapie. Natürlich hatte ich Ängste, anfangs sogar viel mehr als jetzt. Ich konnte nachts kaum schlafen, habe mir viele Sorgen gemacht. Doch jetzt nach fast einem Jahr bin ich eigentlich wieder ganz zuversichtlich, der Impfstoff ist da und es ist nur eine Frage der Zeit bis mind. 70% der Menschen geimpft sind und die Pandemie als beendet erklärt wird.
Die Serie "Quarantined" von Simple Stories passt perfekt für diese Zeit. Die Pandemie ist noch nicht vorbei und ich bin gespannt, ob noch mehr Scrapbookfirmen Materialien in dieser Art auf den Markt bringen werden. Dani Peuss jedenfalls hat aktuell schöne Stempel zum Thema herausgebracht, die sogar auf Deutsch sind. Mir ist es ja egal, ob die Sprüche auf Deutsch oder Englisch sind, ich bin ja mehrsprachig aufgewachsen und spreche neben Deutsch noch Niederländisch, Englisch und Norwegisch. Dänisch und Schwedisch verstehe ich gut.
Die Fotos habe ich thematisch zusammengefasst, die Fotos sind also nicht in der richtigen Reihenfolge. Die erste Seite widmet sich dem Thema Klopapier. Bevor der Lockdown angekündigt wurde, gab es auf der ganzen Welt eine Knappheit des Klopapiers, viele haben darüber Witze gemacht...auch ich fand es damals echt lustig. Im Supermarkt musste ich dann auch ein Foto vom fast leer geräumten Regal machen.
Die restlichen Fotos zeigen unser Leben daheim im Lockdown und das Leben kurz nach dem ersten Lockdown. Für mich und mein Mann war anfangs Home Office angesagt und für meine Jungs gab es Homeschooling. Da auch die Restaurants geschlossen hatten, machte wir es uns abends richtig gemütlich. Ich habe jeden Tag gekocht und meine beiden Jungs waren in der Küche fleißige Helfer. Gebacken habe ich kaum, da Mehl und Hefe auch Mangelware waren.
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Vor der Maskenpflicht habe ich bereits meine erste Masken selbst genäht. Mittlerweile habe ich alle selbstgenähten Masken durch professionelle dreilagige Stoffmasken ersetzt. Damals ging ich noch davon aus, dass eine solche Maske eine vorübergehende Maßnahme sein würde...haha...jetzt wissen wir es alle besser, die Masken werden uns noch lange begleiten! Die Maskenpflicht wurde im April durchgesetzt, erst nur in den Supermärkten und in den Öffis, später nach dem harten Lockdown auch in den Schwimmbädern, Cafés, Restaurants, Bars und sogar auf bestimmten öffentlichen Plätzen und Straßen, aber sobald man im Restaurant oder Café am Platz saß, durfte man die Maske abnehmen.
Die sogenannten AHA-Regeln wurden im Laufe des Jahres 2020 eingeführt: Abstand-Hygiene-Alltagsmaske. An diese Regeln müssen wir uns im Jahr 2021 weiterhin halten und ich empfinde sie auch als richtig. Die Abstandsregel gefällt mir persönlich am Besten, ich empfinde diese Distanz zu fremden Menschen als sehr angenehm. Das kann gerne von mir aus so bleiben. So rückt einem keiner mehr auf die Pelle an der Kasse. Und auch das Händeschütteln vermisse ich nicht, da ich nie wissen kann, ob sich die Menschen auch vorher die Hände gewaschen haben. So werden auch weniger Keime verbreitet.
Nach dem ersten Lockdown gab es dann eine Zeit, die etwas angenehmer war. In den Schulen gab es Wechselunterricht und in den Sommerferien waren wir sogar dreimal im Urlaub. Man durfte wieder verreisen, auch ins Ausland! Einmal bin ich mit meinen beiden Jungs ein paar Tage nach Heiligenhafen gefahren, danach waren wir als ganze Familie in Amsterdam und Zandvoort aan Zee und am Ende der Sommerferien haben wir meine Schwiegermutter in Schwäbisch Gmünd besucht.
Nach den Sommerferien wurden die Schulen wieder komplett geöffnet, es gab jetzt die sogenannten AHA+L-Regeln: Abstand-Hygiene-Alltagsmaske + Lüften. Es wurde eine Maskenpflicht in der Schule eingeführt und die SchülerInnen wurden in Kohorten eingeteilt. Die SchülerInnen durften nur in der eigenen Klasse die Maske absetzen. Wir LehrerInnen durften das nicht, es gab aber Visiere, die uns unser Arbeitgeber zur Verfügung gestellt hat, später waren diese Visiere allerdings nicht mehr erlaubt. Auch mussten wir alle 20 Minuten die Räume 5 Minuten lüften. Kurz nach den Sommerferien war das kein Problem, draussen war es warm genug, doch nach den Herbstferien entpuppte sich diese Maßnahme als Flop, die Räume wurden eiskalt und viele SchülerInnen saßen mit Jacken an im Klassenzimmer. Natürlich wurden keine Luftreinigungsanlagen an Schulen eingebaut, stattdessen empfahl uns die Bundeskanzlerin Kniebeugen und Hampelmänner als Maßnahme gegen die Kälte. Haha! Mir persönlich wären Luftreinigungsanlagen lieber gewesen. Ich fühlte mich in dieser Zeit nicht sehr sicher an der Schule und hatte auch Angst, mich dort anzustecken. Das Lehrerzimmer habe ich sehr selten von innen gesehen. Meine Pausen habe ich alleine im Kunstraum verbracht. Wir haben unsere Konferenzen und Teamsitzungen online veranstaltet.
In dieser Zeit zwischen den Herbstferien und vor den Weihnachtsferien gab es zahlreiche Fälle an meiner Schule, einige Klassen und auch einzelne SchülerInnen wurden in Quarantäne geschickt. Auch ich hatte in dieser Zeit leichte Symptome, daher habe ich mich auch zweimal testen lassen. Beim ersten Mal war ich im Corona-Testzentrum in Hamburg, der zweite Test erfolgte dann an der Schule. Beide Mal wurde ich negativ getestet! Was für eine Erleichterung!
Mit dem Foto des Corona-Testzentrums endet auch mein Mini Book! Jetzt befinden wir uns im zweiten harten Lockdown und die Schulen werden in Hamburg voraussichtlich erst Anfang Februar wieder geöffnet werden, aber ich werde diese Zeit nicht verscrappen. Ich habe erstmal genug von dem Thema und hoffe, dass ich als Lehrerin bald geimpft werde und dass die Pandemie dann auch bald für uns alle vorbei ist.